Stolpersteine auch in Malsch

Stolpersteine in Malsch 2018

Am Montag, 19. Februar um 9.00 Uhr, werden auch in Malsch, Hauptstraße 88, die ersten Stolpersteine verlegt.

Tags zuvor am Sonntag um 17.00 Uhr ist dazu eine Gedenkstunde in der Zehntscheuer Malsch.

Auch hiesige Interessierte sind herzlich eingeladen. Die Gestaltung des Bad Schönborner Heftes mit den Familiengeschichten war ein Vorbild für die Arbeit in Malsch. Zudem haben Dokumente, welche die Nachfahren jetzt zur Verfügung stellten, den intensiven Austausch zwischen diesen beiden Gemeinden belegt.

Da in Mingolsheim die Gruppe nach dem 1. Weltkrieg zu klein geworden war, hatte man sich der Synagoge in Malsch angeschlossen. Als nach der Kristallnacht die jüdischen Geschäfte dort zwangsweise geschlossen wurden und die Familien keine Einkünfte mehr hatten, beschäftigte etwa Julius Falk aus der Leopoldstraße in seiner kleinen Landwirtschaft einen Glaubensgenossen aus Malsch. Als sie gemeinsam im Lager Gurs interniert waren, sammelten in die USA ausgewanderte Mitglieder der Familie Heß Geld und schickten es den Unglücklichen in Gurs, damit sie zusätzliche Lebensmittel oder auch Kleidung kaufen konnten. Zu den 20 Empfängern zählten selbstverständlich auch die aus Mingolsheim und Langenbrücken Deportierten, für die im vergangenen Jahr hier Stolpersteine gelegt wurden. Bei der Gedenkstunde und der Verlegung in Malsch werden mehrere Nachfahren aus Amerika anwesend sein.